Iquitos_Fluß

Im Norden Perus, im Herzen des Regenwaldes und am Ufer des mächtigen Amazonas, liegt eine der wohl exotischsten Städte Südamerikas: Iquitos. Umschlungen von Flüssen und den endlosen Weiten des größten und artenreichsten tropischen Urwalds der Erde, ist Iquitos die größte Stadt weltweit, die nur per Flugzeug oder über Wasser zu erreichen ist. Mit ihren 560.000 Einwohnern ist sie außerdem die sechstgrößte Stadt Perus und der zentrale Punkt im Amazonasgebiet, der lokale Kultur, Küche, Bräuche und vieles mehr in sich vereint.

Iquitos_Flugzeug

Blick auf den Amazonas-Regenwald

Gegründet wurde die Stadt am Ufer des Königs aller Flüsse um 1750  vom Jesuiten José Bahamonde. Eigentlich sollte sie als Verteidigungsbastion gegen Ureinwohner dienen, die sich den Bekehrungsversuchen der Jesuiten widersetzten. Ihre Glanzzeit erlebte die Stadt jedoch deutlich später in den 70er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts als der Kautschuk-Boom einsetzte. Vereinzelt erinnern noch heute prachtvolle Villen an den Glanz und Reichtum vergangener Zeiten. Mit Ende des Booms endete allerdings auch die Blütezeit der Stadt und Iquitos fiel für lange Zeit in eine wirtschaftliche Depression. Erst mit der Entdeckung von Erdölvorkommen in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gelang es Iquitos, wirtschaftlich wieder Fuß zu fassen. Dank des schwarzen Goldes, der Holzindustrie und ständig wachsender Besucherzahlen verwandelte sich Iquitos in eine moderne, pulsierende und lebendige Metropole inmitten atemberaubender Natur.

Iquitos_Indios

Im Gebiet um Iquitos leben noch immer indigene Völker

Das Klima in Iquitos ist tropisch feucht. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei ca. 28 ° C. Das Jahr lässt sich in zwei Klimaperioden einteilen, die Regenzeit, welche von Januar bis Mai andauert, und die Trockenzeit, die von Juni bis Dezember anhält und in der die Temperatur schon einmal die 40 ° C übersteigen kann. Im Regenwald selbst sind kurze, aber heftige Regenfälle über das ganze Jahr hinweg an der Tagesordnung.

Auch kulinarisch gesehen ist Iquitos ein wirklicher Exot für Touristen aus Übersee. Bedingt durch die geographische Lage der Stadt, stehen in Iquitos vor allem Fischgerichte auf dem Speiseplan. Zum Beispiel der „Paiche“, der zweitgrößte Süßwasserfisch der Welt. Andere für europäische Gaumen fremde Spezialitäten sind der „Juane“, ein in Bananenblätter eingewickeltes Reisgericht, oder „Tacacho con cecina“, Kochbanane mit Dörrfleisch.

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In Lodges, inmitten des Regenwaldes, lebt man im Einklang mit der Natur

Im Gegensatz zu vielen anderen Städten auf der Welt, ist in Iquitos die heimische Kirche „Iglesia Matriz de Iquitos“ noch das höchste Gebäude in der Stadt. Die Kirche mit ihrem 20 Meter hohen Turm ragt noch heute aus der Masse der zum Großteil einstöckigen Gebäude heraus. Ein architektonisches Highlight ist das „Casa de Fierro“ (Stahlhaus), das vom französischen Architekten Gustave Eiffel, dessen bekanntestes Werk der nach ihm benannte Eiffelturm ist, konstruiert wurde. Es wird oft auch als erstes Fertighaus Südamerikas bezeichnet. Ferner ist ein Besuch des Museo Etnografico, das sich mit der Kultur verschiedener indigener Völker auseinandersetzt, sehr lohnenswert.

Iquitos_Sonnenuntergang

Vom Amazonas aus kann man malerische Sonnenuntergänge bestaunen

Auch außerhalb der Stadt gibt es eine Menge zu entdecken, nur wenige Kilometer von Iquitos entfernt findet man  mit den Lagunen Moronacocha und Quistococha zwei idyllische Orte der Erholung. Ein weiteres Highlight unweit der Stadt ist der Pacaya-Samiria-Nationalpark, welcher ganze 2,1 Millionen Hektar groß ist und aufgrund seiner Vielzahl an Lagunen auch La Selva de los Espejos (Der Regenwald der Spiegel) genannt wird.

Iquitos_Tucan

Den Tucan kennen die meisten nur aus dem Fernsehen

Natur- und Tierfreunde kommen hier voll auf ihre Kosten. Neben unzähligen Vogel- und Affenarten findet man hier auch Riesenschildkröten, Kaimane oder den rosanen Amazonasdelphin. Wem das noch nicht Abenteuer genug ist, der kann sich von Iquitos aus per Boot bis in den Norden zu den Grenzen Brasiliens und Kolumbiens aufmachen. Zu diesen Bootstouren werden oft auch Ausflüge in das Dickicht des Regenwaldes oder Besuche bei indigenen Stämmen angeboten.

Wer den Tag in Iquitos gemütlich ausklingen lassen will, der schlendert über den Malecon (Uferpromenade) oder genießt den Sonnenuntergang und lauscht der Strömung des Amazonas von einem der zahlreichen Restaurants aus. Wer dagegen die Nacht zum Tag machen möchte, ist in einer der zahlreichen Discotheken oder Bars, die täglich öffnen,  bestens aufgehoben.

Fazit: In Iquitos kommt jeder auf seine Kosten. Egal ob Kultur, Natur oder Nightlife, Iquitos hat von allem etwas zu bieten. Nicht umsonst wurde es im Jahr 2011 vom renommierten Reiseführer Lonely-Planet auf Platz 6 der 10 angesagtesten Städte weltweit gewählt.  Ein Ausflug ins Herz des Amazonas Regenwaldes sollte eigentlich auf jeder Peru-Reise zum Pflichtprogramm gehören.

Iquitos_Flora

Die Riesenseerose Victoria trägt bis zu 60 Kilogramm Gewicht

Weitere Infos zu Iquitos finden Sie auf unserer Website: www.mpt-reisen.de/reiseziele/Iquitos!

Iquitos können Sie auf diesen Reisen besuchen:

Reisebaustein Heliconia-Lodge
Amazonas-Kreuzfahrt auf der La Perla


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