Die Stadt Trujillo liegt an der nördlichen Pazifikküste Perus und ist die Hauptstadt der Region La Libertad. Die Stadt ist bekannt für ihre gut erhaltenen und farbenfrohen Kolonialhäuser, die der Stadt bis in die äußersten Stadtteile einen verzaubernden Charme verleihen. Steht man in den glamourösen Kolonialstraßen des Stadtzentrums, scheint es, als hätte sich die Stadt in den letzten hundert Jahren nicht verändert. Na ja, man ignoriere das ein oder andere hupende Taxi…

Im Jahr 1534 ernannte Francisco Pizarro diesen Fleck, mitten in der Wüste, nach seiner Geburtsstadt in Spanien. Dank der guten Ernten des fruchtbaren Tals des Río Moche hatte die Stadt nie Geldprobleme und konnte sich Tätigkeiten wie Traditionen, Politik und Kultur widmen. So stammt beispielsweise der bedeutenste Dichter Perus, Cesar Vallejo, aus Trujillo. Auch heute gilt die Stadt als Kulturhochburg und die vielen Kunstausstellungen und kulturellen Anlässe sind kaum zu übersehen.

Wer nach Trujillo reist, sollte sich eine Tanzshow der berühmten Marineros nicht entgehen lassen. Die Marinera ist ein peruanischer Paartanz, bei dem sich ein zunächst weit auseinander tanzendes Paar während der Perfomance zaghaft annähert, bis am Ende schließlich eng getanzt wird. Traditionell trägt der Mann einen runden Hut und die Dame einen weiten Rock. Beide halten ein weißes Taschentuch in der Hand, das die geschmeidigen Arm- und Handbewegungen hervorhebt. Begleitet wird der Tanz durch Blasmusik und einen Trommelwirbel zu Beginn jeden Liedes. Im Januar wird in Trujillo ein großes Fest zu Ehren der Marinera abgehalten.

Auch die bekannte Pferderasse Paso Peruano ist hier heimisch und Besucher können die Ästhetik ihrer Bewegungen in diversen Shows bewundern. Im Norden Perus trifft man öfters auf Pferde als in anderen Teilen des Landes. Nicht selten werden sie noch als Arbeitstiere benutzt und sogar in den großen Städten wie Trujillo und Cajamarca sieht man ab und zu einen Einwohner auf einem Pferd gemütlich durch die Straßen galoppieren.

caballitos de tortora

Ebenfalls werden in Trujillo die sogenannten caballitos de totora hergestellt, traditionell gefertigte kleine Fischerboote aus Schilf. Die vier bis fünf Meter langen, chilischotenförmigen Boote können eine Last von bis zu 250kg transportieren und werden durch Paddel angetrieben. Höchstwahrscheinlich reicht ihre Geschichte bis in die Zeit des Volkes der Moche zurück, die die Nordküste Perus etwa zwischen dem 1. und 7. Jahrhundert n. Chr. bevölkerten. Sehen und ausprobieren kann man die hübschen Bötchen an allen Stränden in der Umgebung zum Beispiel im 13 km entfernten Strandort Huanchaco. Huanchaco und auch die umliegenden Strände Buenos Aires und Las Delicas werden sehr oft von Surfern aufgesucht.

Trujillo ist zudem Ausgangspunkt für Ausflüge zu den archäologischen Stätten Chan Chan sowie Huaca del Sol und Huaca de la Luna. Das von der Unesco erklärte Weltkulturerbe Chan Chan war die Hauptstadt des präkolumbianischen Chimú-Reiches, der Vorläufer der Moche-Kultur. Mit einer Reise in den Norden Perus begeben sich die Reisenden auf die Spuren anderer, viel älterer Kulturen als der Inka-Kultur.  Die Stadt entstand etwa um 1300 und erstreckt sich noch heute über mehr als 28 km². Der noch gut erhaltene Tschudi-Tempel ist einer der letzten Überreste der einst größten Lehmstadt der Welt. Neben den Chimú-Tempel sind auch einige archäologische Stätte der Moche-Kultur, wie die Mond- und Sonnenpyramyde, Huaca del Sol und Huaca de la Luna, leicht von Trujillo erreichbar.

Wer auf seiner Peru-Rundreise zu den Wurzeln der peruanischen Kultur reisen möchte, sollte sich den Norden nicht entgehen lassen.

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