Ein besonderes Highlight des Lippischen Landesmuseums in Detmold sind vier peruanische Mumien, darunter eine Kindermumie. Nach ersten Untersuchungen wurde das Alter der Detmolder Kindermumie auf die Zeit 4.504 bis 4.457 v. Chr. datiert. Damit ist die Kindermumie älter als Ötzi, obwohl das Kind selbst zu Lebzeiten nicht älter als 8-10 Monate wurde. Die damaligen Untersuchungen ließen die Todesursache offen. Wissenschaftler und Herzspezialisten des Herz- und Diabeteszentrums NRW in Bad Oeynhausen haben nun die Spekulationen um die Todesursache beendet.

Diagnose: Die berühmte Kindermumie ist vor 6.500 Jahren an einem sehr seltenen angeborenen Herzfehler gestorben, dem sogenannten Hypoplastischen Linksherzsyndrom (HLHS). Unter Experten weltweit sorgt diese Diagnose für eine kleine Sensation, denn das HLHS ist ein sehr seltener, besonders schwerwiegender und komplexer Herzdefekt, der heute in nur wenigen Spezialzentren behandelt werden kann. Mithilfe von hochauflösenden Computertomographien konnte der Herzfehler entdeckt werden. Heutzutage können bei frühzeitiger Diagnostik die meisten Patienten mit drei Operationen so behandelt werden, dass ein weitgehend normales Leben möglich ist.

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