Am Montag verkündete Boliviens Präsident Evo Morales die Anhebung des bolivianischen Mindestlohns um 20%. Der Mindestlohn wird somit von 1.200 Bolivianos (rund 125 €) auf 1.488 Bolivianos (rund 155 €) erhöht. Des Weiteren soll das Grundgehalt um 10% steigen. Dieser Gehaltsanstieg liegt deutlich über der bolivianischen Inflationsrate, die im Jahr 2013 bei 6,5% lag. Präsident Morales begründet den Gehaltsanstieg mit dem beachtlichen Wirtschaftswachstum Boliviens in den letzten Jahren. Laut Erhebungen der Weltbank hat sich das bolivianische Bruttoinlandsprodukt seit Morales‘ Amtsantritt 2006 auf 27 Milliarden USD verdreifacht. Ziel des Präsidenten für 2014 ist ein Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um 5,2%.

Die Entscheidung des Präsidenten folgte auf Verhandlungen mit Vertretern Boliviens wichtigster Gewerkschaften. Die Gewerkschaftsvertreter hatten einen Anstieg des Mindestlohns um 20% gefordert und zeigten sich folglich mit der Entscheidung des Präsidenten sehr zufrieden. Arbeitgeberverbände hingegen kritisierten die Entscheidung scharf und ließen Befürchtungen verlauten, dass die Gehaltserhöhung zu erhöhten Steuern für Arbeitnehmer führen werde. Daniel Sanchez, der Präsident von Boliviens größter Arbeitgeberorganisation Confederacíon de Empresarios Privados de Bolivia, ist außerdem der Meinung, die Entscheidung Morales‘ sei eher auf politische als auf wirtschaftliche Gründe zurückzuführen. Sanchez zufolge versucht Präsident Morales, die Gewerkschaften für die im Oktober 2014 anstehenden Präsidentschaftswahlen in Bolivien auf seine Seite zu ziehen. Evo Morales ist der Führer der sozialistischen bolivianischen Partei Movimiento al Socialismo (MAS) und der erste indigene Präsident Boliviens. Im Oktober 2014 wird Morales für seine dritte Amtszeit als Präsident Boliviens kandidieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert