#5 Tipps

Viele Besucher der Andenstaaten Peru und Bolivien machen sich im Vorhinein ihrer Reise Gedanken darüber, wie ihr Körper wohl auf die großen Höhen reagieren wird. Die Höhenkrankheit, von den Einheimischen „soroche“ genannt, kann ab einer Höhe von ca. 2.500m auftreten und wird von Symptomen wie Kopfschmerzen, Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen, allgemeine Müdigkeit, Atembeschwerden und Schlafstörungen begleitet.

Damit Sie sich nicht mit den Folgen der „soroche“  herumschlagen müssen und Ihren Urlaub in vollen Zügen genießen können, haben wir Ihnen hier unsere Top Tipps zur Vorbeugung der Höhenkrankheit aufgelistet:

  1. Akklimatisation: Der wichtigste Tipp zur Vermeidung von Höhenkrankheit ist die stufenweise Steigerung
    Auf dem Inka Trail auf dem Weg nach Machu Picchu liegt der höchste Pass auf 4200m.

    Auf dem Inka Trail auf dem Weg nach Machu Picchu liegt der höchste Pass auf 4200m.

    der Höhe. Es ist nicht ratsam eine Südamerika-Reise auf 4.000m zu beginnen, da der Körper in diesem Fall keine Zeit hat, sich an die neue Höhe zu gewöhnen. Statistiken belegen, dass 10-25% der Bergsteiger ab einer Höhe von 2.500m über leichte Auswirkungen der oben genannten Symptome klagen. Bei einer Einstiegshöhe von 4.500-5.500m sind sogar 50-80% der Bergsteiger von den Auswirkungen der Höhenkrankheit betroffen. Empfehlenswert ist deshalb in geringerer Höhe zu beginnen und ab einer Höhe von 2.000m über dem Meeresspiegel nicht mehr als 625m pro Tag anzusteigen. Lassen Sie es in den ersten Tagen in der ungewöhnten Höhe einfach ein bisschen langsam angehen, um den Körper nicht noch zusätzlich zu belasten.

  1. Viel trinken: Eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme ist absolut hilfreich. Die wissenschaftliche Erklärung dazu in der Kurzform lautet: In großer Höhe sinkt der Luftdruck und dadurch auch der Sauerstoffpartialdruck. Dies führt zu einer Verengung der Blutgefäße in der Lunge, wodurch weniger Sauerstoff aufgenommen wird und es zu einer Unterversorgung kommt. Dies widerum führt im schlimmsten Fall zu Hyperventilation, die eine Erhöhung des Blut-pH-Wertes zur Folge hat. Das Blut wird also entsäuert oder alkalischer. Dies zieht Kopfschmerzen und Sinnestäuschungen nach sich. Die gute Nachricht ist, dass unsere Niere diesen Effekt bei gegebener Akklimatisation regulieren und abschwächen kann. Von daher ist es wichtig viel zu trinken, um einer Dehydration entgegenzuwirken und die Arbeit der Niere zu unterstützen.
  1. Der Titicacasee gilt als der höchste schiffbare See der Welt und sollte nicht ohne eine vorherige Akklimatisation bereist werden

    Der Titicacasee gilt als der höchste schiffbare See der Welt und sollte nicht ohne eine vorherige Akklimatisation bereist werden

    Coca-Tee trinken: Das Coca-Blatt spielt in der Kultur der Andenstaaten eine entscheidende Rolle, sowohl in der Medizin als auch Religion. Schon seit Jahrhunderten wird die Pflanze in der Region kultiviert und ist ein probates, natürliches Medikament bei den unterschiedlichsten Beschwerden. Vor allem gegen die durch die Höhenkrankheit verursachten Kopfschmerzen, bewirkt das kleine, grüne Blatt Wunder. Traditionellerweise werden die Coca-Blätter gekaut, dabei kann man eine leichte lokale Betäubung im Mund spüren. Eine andere ebenso wirksame, aber weniger intensive Art des Konsums ist das Trinken von Coca-Tee, der überall erhältlich ist. Mittlerweile können auch Coca-Bonbons gekauft werden.

  2. Machu Picchu liegt entgegen der Erwartungen sogar tiefer als Cusco. Nämlich nur auf 2360m.

    Machu Picchu liegt entgegen der Erwartungen sogar tiefer als Cusco. Nämlich nur auf 2360m.

  1. Kopfbedeckung: Die Höhensonne ist nicht zu unterschätzen, auch wenn die Temperaturen nicht allzu hoch sind. Deshalb ist es wichtig sich immer mit einer Kopfbedeckung und Sonnencreme gegen die Sonneneinstrahlung zu schützen, um eine Dehydration zu vermeiden.
  1. Reiseapotheke: Wenn es einen dann doch erwischt haben sollte, ist es auf jeden Fall besser etwas gegen die Beschwerden zu tun, als zu leiden und den Urlaub nicht genießen zu können. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach gängigen Medikamente gegen Kopfschmerzen oder Übelkeit. Vor Ort können Sie diesbezüglich Ihren Reiseleiter oder auch den Hotelrezeptionisten befragen.

Sollten die Symptome zu stark sein, ist ein sofortiger Abstieg erforderlich, da die Höhenkrankheit lebensgefährlich sein kann.

Wenn Sie diese 5 Punkte bei Ihrer anstehenden Reise in die Höhe beachten, sollte eigentlich nichts schief gehen. Unsere Routen sind übrigens so konzipiert, dass sich der Körper langsam an die Höhe gewöhnt und sich vollkommen akklimatisieren kann.

Weitere Infos zur Gesundheit in Peru und Reiseimpfungen finden Sie in unseren Länderinfos Peru !

Comments

  • Harri Antworten

    Sehr hilfreiche Tipps, danke. Ich werde sie bei meiner ersten Wanderung in naher Zukunft beachten. Bin gespannt, ob ich das schaffe, was ich mir vorgenommen habe. Gruß aus Kastelruth

    • Machu Picchu Travel Antworten

      Das freut uns, dass dir unser Artikel gefällt! Auf wie viel Meter solls denn hoch gehen? 🙂

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