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Wissen Sie, wie in Südamerika das alte Jahr (Nochevieja) verabschiedet und das neue Jahr (Año Nuevo) begangen wird? Es gibt viele verschiedene Traditionen in den verschiedenen Ländern Südamerikas, einige sind uns vertraut, andere aber völlig unbekannt.

Was in vielen Ländern Südamerikas aus Spanien übernommen wurde, sind die 12 Weintrauben, die zu den 12 Glockenschlägen um Mitternacht gegessen werden. Zu jeder Weintraube hat man einen Wunsch für das nächste Jahr frei.

In Venezuela und Kolumbien sollte man in der Silvesternacht zum Beispiel gelbe Unterwäsche tragen, um im neuen Jahr Glück in der Liebe zu haben. Wer sich wünscht zu verreisen, geht um Mitternacht mit einem Koffer auf die Straße und um im neuen Jahr reichlich Geld zu verdienen, sollte man beim Anstoßen einen möglichst hohen Geldschein einstecken haben.

In Kolumbien ist Silvester ein Familienfest. Es gibt ein berühmtes Lied, was an diesem Abend ständig gespielt wird: „Faltan cinco pa‘ las Doce“  (dt.: Fünf vor zwölf). Das Lied besingt die kolumbianische Tradition, den Abend zwar mit Freunden zu verbringen, aber spätestens fünf vor zwölf die Beine in die Hand zu nehmen und in Windeseile nach Hause zu laufen, um zuerst seiner Mutter ein glückliches neues Jahr (Feliz Año Nuevo) zu wünschen. Anschließend trifft man sich mit den Nachbarn auf der Straße und gibt sich gegenseitig Wünsche für das neue Jahr mit auf den Weg.

In Ecuador werden in der Nochevieja, der „alten Nacht“ Puppen, monigotes, verbrannt, die das alte Jahr verkörpern. Diese Tradition ist im ganzen Land weitverbreitet. Die Puppen werden traditionell mit alten Sachen gekleidet und sind mit Zeitungspapier ausgestopft. Heute werden Sie aber auch aus Holz, Karton und Papier gebastelt. In den letzten Jahren hat es sich entwickelt, dass riesige Puppen hergestellt werden, die bis zu 10m messen. In Quito und Guayaquil gibt es sogar richtige Wettbewerbe um die schönsten Puppen. Eine weitere Tradition ist, dass sich Männer als Witwen verkleiden und die vorbeifahrenden Autos anhalten, die sie um Geld anbetteln, wobei sie tanzen und die Fahrer mit anzüglichen Bemerkungen übersäen. Begleitet wird das Spektakel von tropischen Rhythmen. Auch Kolumbien pflegt diese Tradition in einigen Regionen.

In Argentinien begeht man das neue Jahr mit einem Abendessen, das Freunde und Familie zusammenbringt. Dazu werden eine Reihe traditioneller Speisen zubereitet, allem voran der asado argentino, der typische argentinische Rostbraten. Um Mitternacht wird mit Sidra oder Sekt angestoßen und auf die Straße gegangen, um mit den Nachbarn auf das neue Jahr anzustoßen.

Perus Kulturvielfalt bringt natürlich auch viele verschiedene Bräuche mit sich. In Peru wird auch gelbe Unterwäsche getragen, aber außerdem muss man sie sich noch falsch herum anziehen, damit der Zauber wirkt. Auch hier werden Puppen gebastelt, denen Gesichter von Personen tragen, die das alte Jahr negativ beeinflusst haben. Auch hier werden sie verbrannt. In Cusco zum Beispiel umrundet man um Mitternacht den Plaza Principal. Dazwischen tummeln sich natürlich jedes Jahr viele Touristen, die in die alte Tradition einfach mit eingebunden werden.

In Uruguay beginnt man schon mittags an, das Jahr ausklingen zu lassen, sobald die Firmen ihre Angestellten gehen lassen. Und dann geht es los. Es werden Papiere aus dem Fenster geworfen, die dem alten Jahr angehören und es kann schon mal passieren, dass es nass von oben kommt. Denn den Vorbeigehenden soll gezeigt werden, dass man auch im neuen Jahr immer auf der Hut sein muss. Nach Mitternacht wird die Party in der Küstenregion an den Strand verlegt, ganz zu Freude der Touristen, die extra wegen einem besonderen Erlebnis an Silvester hierherkommen.

Und wie sieht es in Brasilien aus? Hier trägt man Silvester weiße Kleidung und darunter weiße und neue Unterwäsche getragen. Das symbolisiert einen neuen, reinen und unbeschmutzten Start in das neue Jahr. In einigen Gebieten werden auch Kerzen in den Sand am Strand gestellt, was Geld, Frieden und Liebe im Neujahr garantieren soll.

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