Ralf und Kerstin in Machu Picchu

Ralf und Kerstin waren mit Machu Picchu Travel fast 4 Wochen auf einer Individualreise in Südamerika unterwegs. Für die beiden sind Bolivien und Peru zwei faszinierende Länder mit atemberaubenden Landschaften, vielfältiger kultureller Vergangenheit und freundlichen, liebenswerten Menschen. Machu Picchu und der Titicaca-See waren natürlich ein Highlight auf ihrer Reise, aber auch den Süden von Bolivien sowie den Norden von Peru fanden beide sehr beeindruckend. Der Besuch von Kuélap in Chachapoyas war die schönste Überraschung. Aber auch die vielen hundert Jahre alten Anlagen und Pyramiden der Chimú und Moches rund um Trujillo, von denen sie vor ihrer Reise noch nie gehört hatten, waren die lange Reise nach Südamerika wert. Mit ein paar Brocken Spanisch im Gepäck hatten Ralf und Kerstin täglich Gelegenheit, sich mit den Menschen in Bolivien und Peru zu unterhalten. Sie haben einen ausgesprochen positiven Eindruck von den Menschen mitgenommen und wurden überall sehr nett und freundlich aufgenommen.

Ihr habt eine aufregende Reise hinter euch. Was war euer verrücktestes / witzigstes Erlebnis?

Dynamit und Coca in Potosí

Dynamit und Coca-Blätter gehören zum Alltag der Bergarbeiter in den Minen von Potosí.

Kerstin: Die Mine von Potosí war ein spannender Besuch. Am Berg Cerro Rico wurde bereits vor Ankunft der Spanier Silber abgebaut. Die Spanier intensivierten den Abbau aus Gier nach Silber so, dass die auf 4.060m Höhe liegende Stadt um 1600 mit 120.000 Einwohnern die größte Stadt der Welt war. Da der Ertrag an Silber im Cerro Rico immer mehr fällt, haben 1985 45 Kooperativen die Schürfrechte am Cerro Rico übernommen und so gibt es viele Mineros oder auch Glücksritter, die den Berg auf der Suche nach Silber und Zinn völlig unsystematisch durchlöchern. Die Arbeitsbedingungen sind miserabel. Im Prinzip wird mit Hacke und Schaufel gearbeitet und das Abstützen der Stollen mit Holzbalken hat wenn überhaupt mehr symbolische Bedeutung. Auf dem Markt der Bergarbeiter kann man tatsächlich völlig legal für 2 € eine Stange Dynamit erwerben. Laut Wiki ist das der einzige Ort der Welt, an dem man  legal Dynamit kaufen kann!

Gegrillte Meerschweinchen in Peru

“Cuy”, so nennt man die Meerschweinchen in Peru

Ralf: Meerschweinchen essen! Meerschweinchen sind das Nationalgericht in Peru …  Sehen aus wie frittiert, sind aber wohl gegrillt … Es gibt sie in zwei Ausfertigungen, mit Indiokappe, einschließlich Ohrenklappen aus Tomate oder nackt … An dem einen Nachbartisch haben die Amerikaner länger fotografiert als gegessen, an dem anderen Nachbartisch hat sich eine 5-köpfige holländische Familie eines geteilt. Der Familienvater hat zum Schluss das Messer als Meißel verwendet, um auch noch die Hirnmasse zugänglich zu machen, war ein bisschen eine Sauerei, er hat sich nach getaner Arbeit das Gesicht und die tätowierten Oberarme mit einer Limettenscheibe abgerieben und zum Abschluss das Fingerwaschwasser geschlürft …

 

Ein Blick in euren Rucksack: Was sollte man auf jeden Fall im Gepäck haben?

Die Temperaturunterschiede vor allem in einer Höhe über 3.000m sind beachtlich. Wer sich in dieser Höhe bewegt und eventuell auch vor hat zu zelten, sollte auf jeden Fall warme Kleidung einpacken. Wir waren dankbar für unsere Daunenschlafsäcke, lange Unterhosen, Skihandschuhe und Zwiebelkleidung (mehrere Schichten von Funktionskleidung). Außerdem unentbehrlich sind Sonnenbrille, Sonnencreme und Sonnenhut.

Während einer langen Reise macht man oft die spannendsten Bekanntschaften und trifft Menschen, die einen ganz besonders berühren. Was war euer Erlebnis?

Auf der Fahrt von La Paz zum Titicaca-See, fragt uns unser Fahrer Moises, ob wir etwas von Thor Heyerdahl und RA II gehört hätten. Natürlich haben wir! Und so schlägt Moises vor, bei dem Aymara Indianer vorbeizufahren, der gemeinsam mit Thor Heyerdahl die RA II gebaut hat. Am tiefblauen See stehen kleine Hütten und Schilfboote, im Hintergrund grüßen die Königs-Kordilleren. Wir werden freundlich empfangen und sitzen mit Paolino in der Sonne und plaudern über sein großes Abenteuer. Immerhin hat er nicht nur geholfen das Boot zu bauen, sondern er ist gemeinsam mit Heyerdahl 1970 von Marokko nach Barbados gesegelt und zeigt uns stolz die Fotos.

Einheimische Frau am Titicacasee

Am tiefblauen See stehen kleine Hütten und Schilfboote, im Hintergrund grüßen die Königs-Kordilleren.

Bolivien und vor allem Peru sind auch international für ihr leckeres Essen bekannt. Was war euer Lieblingsgericht?

Das ist einfach beantwortet. Ralf hat fast täglich Lomo Saltado verspeist. Das ist gebratene Rinderlende mit Gemüse und Pommes Frites. Das Fleisch in Lateinamerika ist fantastisch. Da ich lieber Fisch esse, war für mich Ceviche genau das Richtige. Roher Fisch und Meeresfrüchte in einer pikanten Limettensauce. Dazu natürlich ein Pisco Sour.

Einen Teil eurer Reise habt ihr im Norden Perus verbracht. Was sind eure Eindrücke dort?

Der Norden Perus war ein ganz besonderes Erlebnis. Es gibt hier im wahrsten Sinne des Wortes jede Menge zu entdecken. Viele Stätten und Anlagen, die wir besichtigt haben, wurden tatsächlich erst innerhalb der letzten 20 Jahre entdeckt und wir sind uns sicher, dass noch manche Ausgrabungen folgen werden. Festungen wie Kuélap bei Chachapoyas, die Mond- und Sonnenpyramide, Chan-Chan oder der Tempel der Lady of Cao bei Trujillo sind beeindruckende Zeugen längst vergangener Kulturen, die aus unserer Sicht Machu Picchu nicht nachstehen. Die Vielfältigkeit des Nordens ist beeindruckend. Neben den kulturellen Sehenswürdigkeiten gibt es hervorragende Möglichkeiten in der Cordillera Blanca (Weiße Kordilleren) zu wandern oder auch einige Tage am Strand zu entspannen.

Chachapoyas: Die ehemalige Festung Kuélap

Beeindruckend und mystisch – Die ehemalige Festung Kuélap

Ihr habt viele verschiedene Gegenden erkundet. Was ist ein echter Geheimtipp?

Vor allem der Süden Boliviens (Salzsee von Uyuni) und der Norden Perus haben uns besonders gut gefallen. Hier gibt es sehr viel zu sehen und man ist mitunter ganz alleine, da fernab von den großen Touristenpfaden. Das ganz besondere Highlight für uns waren die Ruinen von Kuélap, die majestätisch auf einem 3.000m hohen Bergrücken liegen. Die Chachapoyas haben diese über 2000 Jahre alte Festung gegründet. Man ist hier fast ganz alleine und wenn die Wolken über die Berge ziehen, wird die Anlage in eine Art mystischen Nebel getaucht.

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